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Geschichte: Jüngere Entwicklungen und derzeitiger Status Schon seit Beginn der Konflikte zwischen Juden und Muslimen war Jerusalem bzw. der Status der Stadt ein zentraler Streitpunkt. Die Vertreter beider Religionsgruppen beanspruchen die Stadt oder zumindest Teile davon als Hauptstadt von Israel bzw. von Palästina. Ein Versuch, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, stellte der Teilungsvorschlag der Vereinten Nationen des Jahres 1947 vor, der vorsah, auf dem Gebiet des heutigen Israels einen vorwiegend jüdischen und einen muslimischen Staat zu schaffen und Jerusalem unter internationale Verwaltung zu stellen. Obwohl der Plan als UN-Resolution 181 von über zwei Dritteln der UN-Vollversammlung angenommen wurde, betrachtete ihn die arabische Seite als einen unzumutbaren Verzicht auf einen Teil des „Dar al Islam“. Die Araber lehnten den Plan ab und griffen ein Tag nach dessen Gründung Israel an. Nach dem Israelischen Unabhängigkeitskrieg bzw. Palästinakrieg hatte die israelische Armee große Gebiete des Landes erobert; Jerusalem wurde geteilt. Die westlichen Stadtteile fielen an Israel, Ostjerusalem kam mit dem Westjordanland (Judäa und Samarien) unter jordanischer Besatzung. Die jüdische Bevölkerung Ostjerusalems wurde vertrieben, das jüdische Viertel in der Altstadt zerstört, und der Zugang zur Klagemauer als heiligster Ort des Judentums blieb Juden fortan versperrt. Israel erklärte 1950 Jerusalem zur Hauptstadt. Dies wurde von der internationalen Gemeinschaft mit wenigen Ausnahmen nicht anerkannt. Im Sechstagekrieg (1967) eroberten israelische Fallschirmjäger Ostjerusalem. Zur Schonung von Moscheen und Kirchen verzichtete man dabei auf den Einsatz schwerer Waffen und nahm dafür erhebliche Verluste in Kauf: Von insgesamt rund 800 israelischen Kriegstoten fielen 183 in Jerusalem. Erstmals seit der Staatsgründung konnten Juden dadurch überhaupt wieder an der Klagemauer beten. Anders als die arabische Seite 1949 den Juden verweigerte Israel aber den Moslems grundsätzlich nicht den Zugang zu den heiligen Stätten, sondern unterstellte den Tempelberg einer autonomen moslemischen Verwaltung (Waqf). Beide Stadtteile und einige Umlandgemeinden wurden am 30. Juli 1980 durch das Jerusalemgesetz zusammengefasst und die Stadt zur untrennbaren Hauptstadt Israels erklärt. Dies ist aus palästinensischer Sicht eines der Haupthindernisse auf dem Weg zum Frieden. Der UN-Sicherheitsrat erklärte die Annexion Ostjerusalems für nichtig (UN-Resolution 478), sie wird daher von der Staatengemeinschaft ganz überwiegend nicht anerkannt, so dass sich alle diplomatischen Vertretungen, mit Ausnahme von Costa Rica und El Salvador, in Tel Aviv befinden. Jerusalem ist der Sitz der israelischen Regierung, des israelischen Präsidenten, des israelischen Parlamentes – der Knesset, der 1918 gegründeten Hebräischen Universität und der Holocaustgedenkstätte Jad waSchem. 1979 lebten bereits wieder 50.000 Juden in Ost-Jerusalem, 1993 waren sogar schon 160.000. Der Großteil der inzwischen rund 200.000 Juden in und um Jerusalem versteht sich anders als z. B. in Gaza oder Hebron nicht als nationalreligiöse Siedler, sondern ist einfach aufgrund staatlicher Förderung (insbesondere Steuervorteile und infrastrukturelle Investitionen) in diese Gebiete gezogen. Das bekannteste Beispiel für den Siedlungsbau ist die Trabantenstadt Ma'ale Adumin, eine am Reißbrett entworfene Siedlung, die zur Zeit von 50.000 Menschen bewohnt wird. Nach Angaben der „Christian Peacemaker Teams" aus Chicago wurden zwischen 1967 und 1991 in Jerusalem 40.000 neue Häusereinheiten für israelische Juden gebaut, aber nur 555 für Palästinenser. Zudem wurden palästinensische Häuser von Israel zerstört, um Platz für den Sicherheitszaun zu schaffen. Die Palästinenser stellen zwar rund 30 Prozent der Einwohner von ganz Jerusalem, bewohnen aber nur mehr 14 Prozent von dessen Fläche.
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